kunst

Geschichte der Architekturfotografie – das 20. Jahrhundert 02/02

Den verschieden Protagonisten aus dem Ersten Teil der Architekturfotografie des 20. Jahrhundert stehen Bernd und Hilla Becher mit ihren seit 1960 fotografierten Typologien verlassener und im Prozeß des Verschwindens begriffenen Industriebauten exemplarisch gegenüber. In dem Bewusstsein der Bechers spiegeln die Industriebauten den Geist des verschwinden Montanzeitalters genauso wieder, wie die Tempel der Antike dieselbige und damit sind diese Industriebauen genauso abbildungswürdig und erhaltenswert wie z.B die griechischen Tempelruinen. “Durch die bewusste Anordnung der technisch und […]

Geschichte der Architekturfotografie – das 20. Jahrhundert 01/02

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Geschichte der Architekturfotografie – das 20. Jahrhundert 01/02: Parallel zu den fotografischen Tendenzen am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrundert entwickelte sich in Deutschland mit Albert Renger-Patzsch, August Sander und Karl Blossfeldt die „Neue Sachlichkeit“ zur stilbildenden Strömung und zwar mit nüchtern sachlichen Aufnahmen von Industrie- und Geschäftshäusern. Diesen Stil zeichnet sich durch technische Perfektion, eine präzise Beschreibung der Objekt bei gleichzeitiger Unterdrückung aller malerischen Effekte aus. Interessanterweise sind die meisten Fotografen, die […]

Geschichte der Architekturfotografie – das 19. Jahrhundert

In den letzten drei Jahrzehnten hat die künstlerische und dokumentarische Architektur- fotografie eine immer stärkere Position als zentrales Argument im Architekturdiskurs einge- nommen. Grund genug, um sich mal mit der rund 185 jährigen Geschichte der Architektur- fotografie auseinanderzusetzen. Die  allerersten Architekturaufnahme stammt von Nicéphore Nièpce aus dem Jahre 1826. Diese zeigt nur geisterhafte Schemen einer fragmentierten Dachlandschaft, fotografiert aus seinem Atelierfenster im Landhaus “La Gras” in Saint-Loup-de-Varennes. 1835 fotografiert William Fox Talbot ein Fenster seines Landsitzes […]

architektur | die architektur und die fotografie

“i´m not difficult, architecture is” – peter eisenman Obschon für die gruppe der architekten im themenkomplex von der architektur in der fotografie noch die eigenen werkschau als zentraler aspekt der architekturfotografie benannt wird, ist es dennoch sinnvoll und notwendig diese position etwas differenzierter zu betrachten. Bei Confurius finden wir die ersten anhaltspunkte über das dualistische verhältnis der architektur zur fotografie, dabei stehen grundlegende fragen nach der en (aus)wirkung einer architektur in der fotografie auf betrachter […]

architekturfotografie | von der architektur in der fotografie

Während noch die betrachtungen der architekturfotografie im engeren und im weiteren sinne erste positionsbestimmungen ergeben hat, stellt sich nunmehr die frage, in wie weit diese auch für die in die architekturfotografie involvierten gruppen eine “allgemeine” gültigkeit aufweisen. Bei dem quellenstudium der gängigen primärliteratur ist mir immer deutlicher klar geworden, dass fotografen, künstler, architekten und oder denkmalschützer gänzlich differente intentionen und ziele mit der architekturfotografie verbinden. Die konservierenden und archivierenden aspekte der denkmalpfleger sind noch recht […]

Theorie der Architekturfotografie | im weiteren Sinne 02/02

Während in dem artikel “architekturfotografie – begriffsbestimmung” noch von gegenseitigen kategoriepaaren zweckgebunden/autonom und dokumentarisch/künstlerisch die rede ist muss eine erweiterung dieses spannungsfeldes genauer erörtert werden. Dies lässt sich relativ leicht an den arbeiten “new topographics” sowie der dortmunder schule, bzw. bernd und hilla bechers exemplarisch darlegen, da ihre arbeiten zumeist in eigeninitiative entstanden sind besitzen sie zugleich keinen “instrumentellen charakter” sollten aber durch die künstler immer auch als ästhetische artefakte verstanden werden. Gleichzeitig decken sich […]

_architekturfotografie – im weiteren sinne 101020 (Teil 1/2)

Die emazipation der achitekturfotografie zu einer eigenständige kunstform fand initial in den frühen 20er Jahren des letzten jahrhunderts statt. In den 70er jahren wurde der zugrundeliegende begriff, durch eine immer stärker divergierende bedeutungsvielfalt besetzt, die die zunehmend komplexeren verhältnisse zwischen fotografen und architekten offen widerspiegelte. Während dieser entwicklung entstanden zahlreiche stilistische varianten, die der architekturfotografie im “weiteren sinne” zuzuordnen sind und dabei den grundsätzlichen charakter einer dienden fotografie,”architekturfotografie – im engeren sinne”e”e” beschrieben, nicht primär […]

_architekturfotografie – im engeren sinne 100929

In “architekturfotografie – komplexizität 100810“ wurde die heterogenität des begriffes und architekturfotografie und dessen einhergende vielschichtigkeit und bedeutung noch weiter präzisiert. An diesem punkt der betrachtung wird es jedoch notwendig zwischen einer architekturfotografie im  “engeren” und “weiteren” Sinne zu unterscheiden. Der begriff der “engeren” bedeutung, wie voran beschrieben, basiert auf dem abbild einer gebauten umwelt  unter wissenschaftlichen gesichtspunkten und einem dienstliche geprägten handlungsfeld (architekten, kunsthistoriker, denkmalpfleger,archive museen usw,). Diese “auf sachliche information zielende” (nach EMDE) […]

_architekturfotografie – komplexizität 100810

In der ersten betrachtung vom25. Juli 2010> wurde der versuch unternommen, architekurfotografie einer näheren begrifssbestimmung zu unterziehen – und  genauso korrekt wie darauf hingewiesen – scheitert der versuch an dessen innwohnender komplexizität. Ist im 19. jahrhunderts  noch der bedeutungszusammenhang sowie der verwendungszweck weitestgehend im dokumentarischen charakter der gebauten umwelt zu finden. So hat sich in der neuzeit sowie der zeitgenössischen kunst der begriff, sowie das gesamte gerne architekturfotografie, einen grundlegenden bedeutungswandel erfahren: “architektur wird als […]

_architekturfotografie – begriffsbestimmung 100725

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“Quot homines, tot sententiae” – Terenz, Phormio 454 Je intensiver die auseinandersetzung mit dem thema architekturfotografie ist, desto augenfälliger wird das fehlen einer durchgängigen begriffsbestimmung. Diese abwesenheit ist umso erstaunlicher, als gerade die werke der düsseldorfer schule (zb. andreas gursky, thomas struth und candida höfer u.a) mitte der 80 jahre einzug in die museen und den kunstkonsens gehalten haben. Allein eine allgemeine begriffsbestimmung stellt ein relatives problem dar: Otto HOCHREITER sah in der architekturfotografie “die […]

_deutsches historisches museum II 100427

oder siehe auch … “.. Zwischen dem dreieckigen Baukörper des Ausstellungsgebäudes und dem Zeughaus vermittelt ein gebäudehohes Glasfoyer, aus dessen geschwungener Fassade sich ein gläserner Treppenturm entwickelt. … spiegelt die großzügige Glaswand tagsüber die historischen Fassaden der umliegenden Bauten wider und ermöglicht von außen die Besucherbewegung im Haus wahrzunehmen.” – Zitat aus der Selbstdarstellung des Deutschen Historischen Museum, klassisches Beispiel für einen typischen “Architektenjargon” und ich weiss genau wovon ich rede.  Und für die glücklichen, die noch auf […]

_deutsches historisches museum 100311

“.. Zwischen dem dreieckigen Baukörper des Ausstellungsgebäudes und dem Zeughaus vermittelt ein gebäudehohes Glasfoyer, aus dessen geschwungener Fassade sich ein gläserner Treppenturm entwickelt. … spiegelt die großzügige Glaswand tagsüber die historischen Fassaden der umliegenden Bauten wider und ermöglicht von außen die Besucherbewegung im Haus wahrzunehmen.” – Zitat aus der Selbstdarstellung des Deutschen Historischen Museum, klassisches Beispiel für einen typischen “Architektenjargon” und ich weiss genau wovon ich rede.  Und für die glücklichen, die noch auf dieses […]

konkreten Fotografie | Fotogramm: herbstliche Collagen

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Soviel mehr ist fragen als wissen, dass meine erkenntnis mich schmerzt. [noteboom] Ein Fotogramm in der Konkrete Fotografien, gilt als „reine“ Form der Fotografien und wird in die Kategorie der konkreten Kunst eingeordnet. “Sie thematisieren und realisieren fast immer „sich selbst“ und finden ihre Gegenstände ausschließlich in ihren eigenen, innerbildlichen Gesetzmäßigkeiten. Sie wollen nicht „sichtbar machen“, sondern nur „sichtbar sein“.” Das augenfälligste Merkmal der konkreten Fotografie ist die Selbstbezüglichkeit, die sich auf die ureigensten Mittel […]

Bildwelt | Fotografie als Transformation der Realität

“die lebendige welt wurde damit (fotografie) immer weniger zum materiellen Anhaltspunkt unserer gewohnten Bildwelt.” – Virilio, das öffentliche Bild, 1993 Fotografieren kann als transformatorischer Prozess einer dauerhaften wahrgenommenen Realität verstanden werden. Die einem emineten statischen und entdimensionalsierten System (der eines eingefrorenen augenblicks), von kodifizierten Zeichen entspricht – gegründet aus einer Konvention des Schaffenden mit seiner selbst. Der sich formal in einer erfahrenen Realität der uns umhüllenden “jetztzeit” manifestiert und sich durch einen verlust der primären […]

_im skriptorium der bilder

“Film ist 24 mal pro Sekunde wahrheit ”  – Jean luc Godard Technische bilder zerstören unweigerlich die geschichte – es gibt kein historizismus der technischen bilder. Alle interpretation ist lediglich der versuch das abbild im kontext des willenden schaffens zu verstehen und diese mit der restliche technisch dokumentierten bildergeschichte in konsekutiven einklang zubringen. Die deskriptive schrift der/als bilderklärer ist dabei nur noch ein analog auf ein system von evozierten bildern ohne dabei inament das bild […]

von den dingen | unsichtbare orte

“Die Kamera ist mein Werkzeug. Mit ihrer Hilfe mache ich alles um mich herum sinnvoll.” – André Kertész Ruinen die geschichten erzählen, grenzen die sich verändern und unsichtbare orte – alles verlorene, zurückgelassene und verratene orte. Sobald einem objekt, sei es raum oder koerper, sein kontext abhanden kommt, der ihm ehemals eine funktion einschrieb, laesst er sich untersuchen und befragen. Um seinen nutzen beraubt, zwangsweise befreit, wird das objekt um eine “eigentümliche aura” (Raabe) erweitert. […]

Flusser: Bedeutung Technische Bilder und Apparate | levels of meaning

Alle technischen Bilder, so auch die Fotografie, sind nach Flusser, kodifizierte Begriffe zu deskriptiven Sachverhalten. Initial bestimmt der Fotograf durch seine Begriffe – sein Topos – das Bild. Aber auch der aufzeichnenden Apparaten, durch vorprogrammierte und gesteuerte Gesten, greift in die Begrifflichkeit ein. Analog denke man hierbei nur an die schiere Vielzahl der möglichen Programme moderner Digitalkameras, die die eigene Begrifflichkeit, als Ausprägung des kreativen Benutzers limitieren und unterdrücken. Für die moderne Fotokritik ergibt sich […]

Das Rauschen der Bilder, mediale Kommunikation | black box white noise

” Die Welt der Bilder verkommt zum Sehrohstoff ” – Paul Virilio; Krieg und Kino – Logistik der Wahrnehmung Mediale Kommunikation: Generell sind der medialen Kommunikation enge Grenzen gesetzt, Geschwindigkeit und Unübersichtlichkeit sind dabei prägenden Aspekte. Bilder, die sich unserer Wahrnehmung unaufgefordert aufdrängen, den urbanen Raum bevölkern und die unbefragt existieren erzeugen ein Rauschen – dieses Rauschen spielt aber bei der Kommunikation eine evidente Rolle. Juri Lotman, beschreibt in seinem Buch “die Struktur des künstlerischen […]

Mirrorscape | “through the looking glass” – Alice

“…wonderlawn´s lost us for ever, she broke the glass! liddell lokker through the leafery, ours is mistery of pain. ” Joyce, Finnigans wake der reflektierte ein-blick des betrachters in den spiegel ist untrennbar auch immer eine hinterfragung des wahrnehmbaren. ein auf den fokus begrenzte fragmentiertes abbild in echtzeit zur selbst- und repositionierung des sehenden durch sich selbst. technische bilder, ein abstraktes substitut der spiegelung behauptet sich zusehends als gespiegelter ikonoklasmus der realität. der vormals aktive […]