Geschichte der Architekturfotografie – das 20. Jahrhundert 01/02: Parallel zu den fotografischen Tendenzen am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrundert entwickelte sich in Deutschland mit Albert Renger-Patzsch, August Sander und Karl Blossfeldt die „Neue Sachlichkeit“ zur stilbildenden Strömung und zwar mit nüchtern sachlichen Aufnahmen von Industrie- und Geschäftshäusern. Diesen Stil zeichnet sich durch technische Perfektion, eine präzise Beschreibung der Objekt bei gleichzeitiger Unterdrückung aller malerischen Effekte aus. Interessanterweise sind die meisten Fotografen, die zwischen 1920 und 1930 für namhafte Architekten arbeiteten weitestgehend unbekannt. Einige Fotographen sind jedoch bekannt und als Vertreter einer künstlerischen Fotografie identifiziert, dazu zählen Hugo Schmölz und Arthur Köster der als Fotograph für Architekten wie Erich Mendelsohn, Walter Gropius, Hans Sharoun und Bruno Taut gearbeitet hat.
Die in Umfeld des Bauhauses entstandenen Schwarzweiß Fotografien zeichnen sich durch eine subtile Objektbezogenheit aus, wie Charles Gérads Aufnahme von Le Corbusiers Villa Steinde Monzie eindrucksvoll beweist. Vor der strahlend hellen Villa, die diskret im Hintergrund nur einen kleinen Teil des Bildes einnimmt, steht ein angeschnittenes schwarzes Auto am linken Bildrand entgegen. Ein wenig beachteter Aspekt bleibt jedoch, daß die heute bekannten Schwarzweißfotografien der sogenannten „weißen Moderne“ die eigentlich dezente Farbigkeit der Gebäude überhaupt nicht wiedergeben konnten. Als eine Nachfolge dieser Entwicklung ist vielleicht die Zusammenarbeit von Le Corbusier und Lucien Hervé hervorzuheben, der das Spätwerk des Architekten in nahezu poetischer Weise dokumentiert. Diese Bilder zeichen sich durch die Verwendung starker Licht- und Schattenkontraste aus, die ein monumentales Raumgefühl nachzeichnen. Lucien Hervé hat unter anderem mit Alvar Aalto, Marcel Breuer, Kenzo Tange, Richard Neutra und Oscar Niemeyer gearbeitet. Parallel dazu sind auch noch Arbeiten von René Burri zu nennen, der der Architektur mit dem Auge des Fotoreporters menschliches Leben einzuhauchen versucht.Dieser Herangehensweise steht der Amerikaner Ezra Stoller gegenüber, der das Wesen der Gebäude in großformatigen Übersichtsaufnahmen zu ergründen versucht. Julius Shulman hingegen, von Richard Neutra entdeckt und gefördert, benutzt Gebäude und Bewohner als Protagonisten um kleine Geschichten zu erzählen.
Ergänzende Angaben über Strömungen und Einflüssen die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert die Architekturfotografie beeinflußten sind in diesem Artikel zu finden.
Geschichte der Architekturfotografie – das 20. Jahrhundert 01/02
Lieber Autor, liebe Autorin.
Ihnen scheint ein kleiner Fehler unterlaufen zu sein. Renger Patzsch heißt Albert und nicht Alfred. Ansonsten danke für eine leicht zu lesende Übersicht über die Enwicklung der Architekturfotografie.
Danke für den Hinweis.