Unsichtbare Architektur - Holocaustdenkmal in Berlin Mitte, von  Eisenmann & Serra   - © bildraum-f | fotografie

Das fotografierte Abbild wird immer durch zwei Projektionen erzeugt: die Projektion des Motivs auf das Negativ und die des Negatives auf das Fotopapier. Das Wiedererkennen des Abbildes fordert von den betrachtenden Personen ein Wissen um das Abbild, je mehr um das Motiv gewußt wird, desto einfacher können die Betrachter vom Abbild auf das Motiv schließen. Jedoch um Architektur zu erfassen bedarf es dem  Vektor der Bewegung, eine gebaute Struktur erschließt sich durch den erlebbaren und durchschreitbaren Raum. Dabei spielt das Umfeld und der Weg, den der Betrachter einschlägt einen evidenten Aspekt in der Suche, die zu dem “augenblicklichen Blickpunkt” fuehrt. All dies kann ein in der Zeit gefrohrenes und auf zwei Dimensionen  reduziertes Abbild nicht bieten – in der Fotografie erstarrt die Bewegung, und “…direkte Erfahrungen vom Umfeld sind nicht vorhanden”(sasse). Das Foto ist in seiner ursprünglichen Art und Darstellung autonom – diese Autonomie generiert es in einem Weg und Umfeld jenseits des Motives, der dem “beschauen vorausging”. Das was jedoch nicht sichtbar ist, ist fester Bestandteil der Architektur und eine Fotografie zeigt alles. “Erst in der Betrachtung wird das “unsichtbare” hinzugefügt; die Projektionsfläche ist Groß und die scheinabre Nähe zur “Wirklichkeit” des Motives verlockend.”(Sasse) Schnell tappt dabei der Betrachter in die Falle des vermeintlichen Wissen um das Motiv, während das fotografische Abbild selbst verschwindet.