„Der mensch ist der maßstab aller dinge.“ protagoras, ca. 450 v.chr
Hat sich eigentlich jemand mal den kopf zerbrochen, warum die architekturfotografie weitestgehend menschenleer ist? Sollte der mensch eigentlich nicht der maßsstab für die architektur sein. Klar ist zumindest, dass die anfänge der architekturfotografie, bedingt durch die technischen limitationen des mediums, dh. extrem lange belichtungszeiten, zwangsweise menschenleer erscheinen. Zweck der architekturfotografie war die dokumentation, in der wie siegfried kracauer in dem essay “die fotografie” von 1927 meint, dass abbild sich rein auf das aussehen des gezeigten bezieht, jeodch nichts über dessen bedeutung aussagt.
Anfang der 30 jahre des 20 jahrhunderts hingegen wird der mensch ganz bewußt aus der fotografie “vertrieben und die architektur durch ihre isolation hervorgehoben”. [VETTER] Ein beispiel ist die von charles gérads gefertigte aufnahme von le corbusiers villa steinde monzie, maßstab und staffage bildet ein angeschnittenes schwarzes auto am unteren linken bildrand vor der strahlend weissen villa. Das ist durchaus als hinweis auf corbusier verständins zur architektur zu verstehen, da er sinngemäß folgendes formuliert “la mainson est machine a habiter”. Die in dieser zeit entstandenen aufnahmen erfüllten noch nicht den anspruch den bildnenden künsten zugeordnet zu werden, vieleher sollten architektonische ideologien piktoral transportiert werde.
Im laufe des 20 jahrhundert hingegen erscheinen in der architekturfotografie wiederum vermehrt menschen, als zentraler aspekt und fokus einer inszenierung des raumes, in der das gebaute in den hintergrund rückt. Das hat ua. mehere gründe, zu einem wird die fotografie immer als einem medium und gegenstand der kunst erkannt, wie man anhand der einzelner werke der minimal-, land- und ready-made art gut nachvollziehen kann. Ein weiteres Beispiel für diese entwicklung ist zB. die von grusky geschaffene serie der handelsräume in verschiedenen börsen. Zum anderen hat sich die architekturfotografie der gängigen “fachzeitschriften” von der reinen werkschau des architekten für architekten hin zu einer ästhetisierenden werbung entwickelt. Diese entwicklung geht mit dem technischen fortschritt, dem vermehrten verwenden digitaler techniken und den neuen möglichkeiten, die daraus resultieren einher.
Foto: Treppenhaus der technischen universität berlin, fakultät architektur, blick aus der fünften etage nach oben. [Nikon S3 Y2000, Voigtländer SC-Skopar 21mm F/4 , Kodak Professional T-Max 400]