Susan Sonntag beschriebt in ihrem Essay “on photography”, jenseits Flussers Apparat-Abhandlung den Habitus des allgemeinen Urlaubsfotografen. Ausgangspunkt der strukturellen Beobachtung ist, dass visuelle Medien, den öffentlichen und privaten Raum als Sender und Empfänger durchdringen. In dieser Gattung ist eine Kamera, im sinne einer “camera obscura” nunmehr als technisches Ur-Refernz on Geräten zu verstehen, die unter anderem optische Signale aufzeichnen können, aber durch strukturelle Morphologie immer komplexere Programme erhalten. Darunter fallen unter anderem “Handy-Kameras” und “SLR-Format Kameras” mit zb. eingebauten HDTV-Rekorder, aus dieser technoiden Entwicklung entsteht der Typus des “Knipsers”, der sich weitestgehend nunmehr an der Komplexität der Apparate orientiert. Durch die unmittelbare Verfügbarkeit und die beliebige Reproduzierbarkeit der Apparate gerät der homo ludens in den sog einer Fotografiesucht, in der er nicht mehr Herr des Verfahrens über den Apparat ist, sondern dessen Sklave. Als eine reprogrammierte Maschine muss er sich der Kamera funktional unterordnen. Eine Ausnahme in diesem bildet der sog. dokumentarische Fotograf, dessen typologischen Studien von ein und der selben Motive mit unterschiedlichen Programmeinstellungen eine eigen Form der Redundanz darstellt. Die durch diese Apparate entstehenden Produkte sind weitestgehend redundant, beliebig und ohne kontrolliertes Bewusstsein erstellt worden. Allein durch die hohe Taktzahl der bildlichen Erneuerung bzw. Wiedervorlage wird die eigentliche Redundanz verschleiert. Erst der stillstand der Bilder würde uns schocken. (FLUSSER a.a.o). In der folge der “Apparat-Entwicklung” könnte man meinen, dass es früher oder später zu einer totalen Überlegenheit der “Programm-Apparate” kommen muss, Flusser sieht aber in dieser Entwicklung die Apparate nicht als über- sondern als untermenschlich, da “sie sich nur durch Menschen weiterentwickeln, an deren Kreativität (der Menschen) sie ihre Programme weiter entwickeln.”
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N.F.