Detail der Windkanalroehre  in „Zeiss-Dywidag“-Betonbauweise am Großen Windkanal im Aerodynamischen Park in Berlin-Adlershof - © bildraum-f | fotografieStrukturdetail der Außenwand am Großen Windkanal im sog. “Aerodynamischen Park” in der heutigen Wissenschaftsstadt und Technologiezentrum Berlin-Adlershof. Der zwischen 1932-34 im Auftrag der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DLV) erbaute röhrenförmige Windkanal hat eine Abmessung von rund 58,00 x 26,00 m und wurde in der Zeiss-Dywidag-Betonschalenbauweise mit einer Betonwandungsstärke von lediglich 8,00cm errichtet. Das Zeiss-Dywidag-Verfahren ist der Vorläufer des heutigen Spritzbetonerfahrensfür Ingenieur- bauwerke aus Spritzbeton nach DIN 18551, d.H. erstellen einer tragfähigen Gitterstruktur aus vorgefertigten, montierbaren Eisenstäben, die durch ein engmaschiges Drahtnetz verstärkt werden. Zuletzt erfolgt das Auftragen von Beton im Trockenspritzverfahren [im sog. Torkretverfahren]. Das gleiche Schalenprinzip wurde beim Bau der Kuppel des Zeiss Planetarium Jena, dem Tonnengewölbe der Großmarkthalle Frankfurt und Dach des Zeiss “Bau 23” angewendet. Die Strömungsröhren hat einen Durchmesser von 8,50 m bis 15,00 m, die mittlere Strömungslänge der Anlage beträgt 150,00 m. Der Windkanal wurde zu aerodynamischen Untersuchungen von Luftströmen von über 200,00 km/h Geschwindigkeit errichtet. Der Luftstrom wurde durch einen Elektromotor mit einer Leistung von 2000 kW und einem daran angeschlossenen achtflügliges Propeller mit einem Durchmesser von 8,50 m erzeugt. Der “Aerodynamische Park” wurde von 1945 bis 1952 durch die Rote Armee genutzt. Nach der Stilllegung des Windkanals 1952 wurde der Park bis 1989 als militärisches Übungsgelände weiterhin durch die NVA genutzt. Der Große Windkanal ist als Teil des früheren Standortes der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt denkmalgeschützt.

[Zeiss ZM,  Biogon T* 35mm f/2, Kodak Professional T-MAX 400]