Innenaufnahmen aus dem ehemaligen Frauen- und Kinderklinik an der Pulsstraße der DRK-Schwesternschaft in Charottenburg - © bildraum-f | fotografie

Urban Exploration Berlin: Die wenigstens würden vermuten, dass in unmittelbarer Nähe zum Schloss Charlottenburg und dem S-Bahnhof Westend ein viereinhalb Hektar Fläche grosser verlassener Krankenhauskomplex liegt, dieser wird wohl nur noch einigen als „lost places“ bekannt sein. Bei dem Komplex handelt es sich um die einstige Frauen- und Poliklinik an der Pulsstrasse. Eigentlich besteht der Komplex aus verschiedenen Krankenhäusern, die zu gänzlich unterschiedlichen Zeiten errichtet wurden.  1899 lässt die Stadt Charlottenburg das sog. Siechenhaus, oder auch Städtische Bürgerhaus-Hospital genannt, an der Mollwitzstraße errichten. Um 1911 – 1913 wurde das Sanatorium um eine Abteilung für Geburtshilfe erweitert und zwischen 1913 -1915 wurde an der Sophie-Charlotten-Straße ein Erweiterungsbau für die Aufnahme von Waisen errichtet. Um 1928 wurde dann die Anlage um ein Asyl für Obdachlose erweitert. Ab 1933 wurde der Komplex zum Hospital. 1935 betrug die Kapazität schon rd. 640 Betten, 1941 bereits über 740 Betten. Während des Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage stark beschädigt und zwischen 1945 – 1955 in Teilen wieder aufgebaut.  1948 wurde auf dem Gelände ein Hörsaal für die Frauenklinik der Freien Universität errichtet und 1949 um eine neue Operationsabteilung erweitert. 1984 wurde der gesamte Komplex mit seinen insgesamt fünf Standorten in „Max-Bürger-Krankenhaus“ umbenannt. Der Standort wurde bis 1996 durch die Freie Universität betrieben im gleichen Jahr wurde die Frauenklinik geschlossen und am neuen Standort Virchow-Klinikum eröffnet. 2001 wurde die Anlage durch den Klinikkonzern Vivantes übernommen und 2002 endgültig geschlossen. Mittlerweile hat die „Comer Group“ die Anlage als Investor erworben und angefangen die südlichen Gebäude zu entkernen, diese sollten bis Ende 2012 in rund 500 Wohnimmobilien umgewandelt werden. Mit den Bauarbeiten wurden vor rund 1 1/2 Jahren am Bürgerhaus an der Mollwitzstraße begonnen, offenbar stocken nun die Arbeiten – jedoch ohne jeden ersichtlichen Grund. Der nördliche (nicht denkmalgeschützte) bauabschnitt, mit seinen überwiegenden aus der Nachkriegszeit stammenden Gebäuden, ist seit dem Erwerb nahezu ungeschützt dem Vandalismus und Diebstahl preisgegeben.

[Contax G2, Zeiss Biogon 21mm f/2.8, Kodak Profesional TriX400]