Ruinenkomplex der ehem. Wäscherei und Färberei W. Spindler und später VEB Rewatex in Berlin Köpenick - © bildraum-f | fotografie

Im Treptow-Köpenicker Ortsteil Spindlersfeld steht ein weitestgehend vergessener Industrieruinenkomplex auf rund 50,00 Hektar Grund, dabei handelt es sich um die 1832 von W. Spindler gegründete Wäscherei und Färberei, die später zugleich Namensgeber für den bis dahin unbenannten Ortsteil wurde. 1873 zog das Wäscherei und Färberei Unternehmen von Alt-Berlin nach Oberspree an den heutigen Standort und nannte sich seitdem “Anstalt zur chemischen Reinigung, Wäscherei und Färberei”. Der Bau der Anlage erfolgte schon 1872 und wurde 1884 fertiggestellt, verschiedene Erweiterungen wurden bis Ende des 20. Jahrhunderts durchgeführt. Während dieser Zeit avancierte das Unternehmen zum größten deutsche Wäschereibetrieb und technischen Vorreiter in der Chemischen Reinigung. Anfang der 1920er wurde der Komplex von der Schering AG übernommen und nach dem Krieg 1949 enteignet und zum volkseigenen Kombinat deklariert und gleichzeitig aufgespalten. 1953 benannte sich der in Spindlersfeld liegende Wäscherei- und Reinigungsbetrieb in VEB Blütenweiß um, ab 1961 dann in VEB Vereinigte Wäschereien Berlin Rewatex (was sinngemäß „reinigt und wäscht Textilien“ bedeutet) und nannte sich ab 1981 bis zur Wiedervereinigung 1998 VEB Kombinat Rewatex Berlin. Nach der Wiedervereinigung wurde das Unternehmen in die neugegründete REWATEX AG überführt und 1992 durch die Kölner Larosé Hygiene-Service-GmbH aufgekauft. Bis Mitte 1990 produzierte die Rewatex an dem Standort Spindlersfelde fort und stellten die Produktion 2001 vollständig ein, seitdem verfällt die Industrieanlage. Einige marode Bauteile und Gebäude wurden abgerissen (auch innere Bauteile des sog. Ringbaues), die verbleibenden Gebäude wurden später unter Denkmalschutz gestellt. Seit 2003 wird an den verbliebenden Objekten eine Dekontaminierung und Altlastensanierung durchgeführt, welche bis heute in einigen Bauteilen andauert. Ein Investor plant seit Jahren im verbliebenden Ringbau „wohnverträgliches Gewerbe unterzubringen“ und das restliche Areal mit Wohnhäusern und Stadtvillen nachzuverdichten. Einige Referenzgebäude, wie der ehemalige Kindergarten sind schon fertiggestellt und dienen der Anschauung. 2006 kam es zu einem verehrenden Brand im Dachstuhl des nördlichen an der Spree gelegenen Eckturms des Hauptgebäudes, der diesen in weitem Teilen zerstörte.

Achtung: Die Anlage ist in einzelnen Bereichen extrem baufällig, immer noch durch Schadstoffe kontaminiert und auch das Betreten ist verboten.

[Zeiss ZM, Biogon T* 35mm f/2 & Leica CL, Summicron-c 40mm f/2, Kodak Professional T-MAX 400]