urban exploration berlin. In der Hansastraße in Weißensee befindet sich der Ruinenkomplex des 1911 eröffneten und 1992 geschlossenen Säuglings- und Kinderkrankenhaus. Bei der Eröffnung war es das Erste kommunale Krankenhaus für Pädeatrie in Preussen. Der Besuch der verlassenen Anlage war ausgesprochen ernüchternd, nahezu alles ist entweder zerstört, entwendet, abgefackelt oder mit tags überzogen. Überraschenderweise haben „Attilas Horden“ in Ihrem blinden Zerstörungswahn zwei einzelne Glühbirnen an einer Lampe übersehen – darüber erstaunt habe ich Sie, wenigstens als eine Art Ikon im Bild, vor der letztendlichen Zerstörung bewahrt.
Ich wohne in der Buschallee 59 ,direkt hinter dem Krankenhaus.Meine Tochter war vor 28 Jahren noch drin ,wegen Spastischer Bronchitis.Es tut mir in der Seele weh wie dieses schöne Gebäude so verwahrlost!Es ist eine Schande,das niemand sich darum kümmert.Im gegenteil,die Jugendlichen zerstören es aus Spaß und Obdachlose siedeln sich dort ein.Warum tut niemand etwas???????????????????
Leider ist das in vielen „Ruinen“ bzw. stillgelegten Gebäuden eine gängige Beobachtung. Je bekannter die Anlage im Internet und Foren ist, desto zerstörter und heruntergekommen ist sie. Nicht nur der blinde Vandalismus hat einen substanzzerstörender Einfluß, dazu kommen gezielte und wohl organisierte bandenmäßige Demotage ganzer Gebäudeteile um Werk- bzw Rohstoffen (Kupfer, Blei und sonstige Metalle) zu erbeuten. Und was dann noch halbwegs eine akzeptable Bausubstanz hatte wird durch mangelnde Bauteilsicherung endgültig geschädigt. Das Problem mit diesen Anlagen ist, daß keiner die wirtschaftlichen Kosten auf sich nimmt, diese nachhaltig zu sanieren und ggf. auch noch zu betreiben. Ist noch dazu der Denkmalschutz beteiligt, wird die Sache für einen potentiellen Investor noch uninteressanter. Handelt es sich auch noch um eine „ehem.“ Klinik wird der Rahmen- und Versorgungsplan einer Neueröffnung mit ziemlicher Sicherheit nicht zustimmen. So bleibt leider der Verfall bis zur kompletten Zerstörung, dann erst werden die Flächen neu entwickelt und beplant, siehe denkmalgeschützte Bärenquellbrauerei Oberschöneweide. Interessanterweise ist aber auch zu beobachten, daß je weiter die Anlagen außerhalb von Großstätten liegen deren Zerstörungsgrad massiv abnimmt, ich habe letztens eine riesige Sanatoriumsanlage rund 100 km südlich von Berlin mir angesehen – erstaunlich wie wenig die Substanz nach über 20 Jahren leerstand gelitten hat.