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… oder der grenzwertige zeitraum der digitalen fotographie. Jede kommunikative form hat einen sich eigen innewohnenden intervall, der sich zumeist zwischen dem äußeren, eine kognitiven leistungen zwischen sender und empfänger; und dem inneren, dem schöpfungs- und distributionsakt, aufspannt. Die klassische fotografie manifestiert sich dabei noch in einem zeitlich erfahrbaren abstand zwischen dem akt der handlung und dem der betrachtung  – ergo erkenntnis. Dieser intervall bildet durch seine chronologische erscheinungsform raum für geschichte(n).
Die digitale fotografie kumuliert in einem radikalen umbruch mit den tradierten intervallen – bis zu deren verschwinden. gleichzeitig wird die distribution von bildern durch immense speicher exponentiell beschleunigt. Ein ungezügeltes und ungerichtetes bilderuniversum (nach flusser) ohne direkten bezug auf direkte ereignisse durchdringt unaufhörlich sämtliche lebensbereiche in dem streben nach einer allgegenwärtigen kulturellen hegemonie der bilder. In folge dessen ändert sich die kulturelle funktion der fotografischen bilder: nicht der situative schöpferische akt an sich zählt, vielmehr das prozessuale festhalten selbst rückt in den vordergrund. Die temporale erinnerung weicht dem “moment des enstehens” im hier und jetzt.