[dawn of the iconoclast, 2:08]
Das der öffentliche raum bzw daß das leben einem stetigen verfall unterliegen, ist nicht nur seit jane jacobs (ERRATA 2010-03-25: hier irre ich mich, es ist richard sennet: verfall und ende des öffentlichen lebens, tyrannei der intimität. Jane jacobs hat hingegen geschrieben: tod und leben großer amerikanischer städte. Beide autoren behandeln in teilen das thema des soziologischen verfalls der einwohner und deren räume in den staedten) hinlänglich bekannt. Dieser kontinuierliche transformatorische prozess wird von einer zunehmenden zerstörung der bilder begleitet. Obgleich wir uns mitlerweile immer mehr in einem universum der technischen bilder befinden, nimmt die gleichzeitige vernichtung dieser bilder getrieben durch redunanz der technischen medien immer stärker zu. Das dieser dualistische prozeß von erschaffung und zerstörung nicht nur von theoretischer natur ist, wird durch die von den ikonoklasten vernichteten bildern in frappierender weise uns vor auge geführt. Die wut der ikonoklasten richtet sich dabei, getrieben durch eine ohnmacht gegenüber den technischen bildern, immer häufiger und heftiger gegen jedweden träger projezierter ideen, die erst durch die terminal zerstörung (bis auf das letzte dublikat) aus dem sozialen gedächtnis getilgt werden sollen. In einigen fällen werden die übergriffe der ikonoklasten sogar für gesellschaft spürbar, indem sie sich dann zu annähernd bürgkriegsähnlichen zuständen (virilio) ausweiten.
In eigener Sache: Um mal alle theorie beiseite zu lassen, die zerstörung auf berliner friedhöfen hat mittlerweile derartige ausmaße angenommen, die nun wirklich erschreckend sind – oder sind das nur meine beobachtungen? Egal auf welchem friedhof, die bilderstürmer haben ganze arbeit geleistet. An über 75% (meine beobachtung) der figuren ob stein oder metall sind ganze extrimitäten und/oder köpfe abgeschlagen. Hinzu kommt, daß immer häufiger die schmiedeeisernen gitter, abdeckungen und applikationen gewaltsam demontiert werden.