Nich nur in den ruralen Gebieten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR gibt es Dörfer, Gemeinden und ganze Landstriche, die unter dem andauernden Strukturwandel und der Desertifikation der Bewohner zu leiden haben. Dieses nette Beispiel eines alten Wirtschaftsgebäude liegt in der Groß-Kreisstadt Ehingen im Alb-Donau-Kreis im Südwesten von Baden-Württemberg (rund 25km südwestlich von Ulm). Es ist in Ehingen doch halt nicht alles Gold was glänzt – die Geschäfte von Liebherr, als größter Arbeitgeber von Ehingen, laufen jedenfalls gut. Dies gilt jedoch nicht für die “untere Stadt”, die wie die Kerne von Munderkingen und Riedlingen massiv unter dem Verlust des tertiären Sektors in den Regionalzentren zu leiden haben. Im übrigen, das deutlich angegraute Gebäude steht in der unteren Stadt, auf der Wühre direkt an der Schmiech. Der Kamerastandpunkt ist in einer beschaulichen 70er Jahre betonierten Tiefgarage (Hochgarage trift wohl die Lage besser) neben dem Glockengässle zu lokalisieren. Ehrlicherweise ist das Bild nicht gerade sehr schmeichelhaft für Ehingen – Anfang Januar, es war kalt und feucht und grauer Himmel, daher ausschließlich das diffuses Licht und der SW-Film Kodak TriX lässt solche ein altes Ensemble bei diesen Bedingungen sehr schnell alt und verfallen wirken, zumal es sich um ein unrenoviertes Wirtschaftsgebäude handelt. Mittlerweile ist das immense Potential der Unteren Stadt wieder erkannt worden und ein städtebauliche Sanierung des Areals wird durch die “Sanierungstreuahnd Ulm GmbH” durchgeführt – auf deren Seite ist auch ein Lageplan des gesamten Sanierungsgebiets zu finden. Anmerkung: mir ist natürlich klar, daß Ehingen nicht ausschließlich und vollständig aus verkommenen und verfallenen Stadtansichten besteht – ganz im Gegenteil.
[Nikon SP, Nikkor-S 50mm F/1.4, Kodak Professional T-Max 400]
