“And in this moment, like a swift intake of breath, the rain came.” – Truman Capote, Other Voices, Other Rooms
Eine seltsam bedrückende und beklemmende Fotografie. Der ältere Büroangestellte sucht vor dem fallenden Frühlingsregen Schutz in einer der Arkadenbögen in der Hay´s Galleria, London Bridge City und wartet auf das Ende des Frühlingsregen. Seltsam deplaziert und verlassen wirkt er dort – mit gesenktem Kopf beobachtet er das negennasse blaugraue Pflaster zu seinen Füssen. „Wenn man nur lang genug in den Regen sieht, ohne einen Gedanken im Kopf, spürt man, wie der Körper sich löst, wie er die Realität abschüttelt. Regen besitzt eine hypnotische Wirkung.“ [Murakami] Ein bleigrauer und kalter Tag mit viel Wind und Regenschauern und nur extrem diffusem Licht, was alle Farbe schluckt – die meisten Menschen eilen zügig ohne Rast umher, der öffentliche Raum wirkt noch trostloser und leerer als sonst. Wieder ein durchaus reizvoller Frühlingstag in London.
[LEICA M6 TTL, Carl Zeiss Planar 50mm f/2.0, Kodak Professional TriX 400]
Ein Moment, der die Hektik des Alltags vergessen lässt….ein Moment, der hier wunderbar eingefangen wurde…ein Moment, der auch mich als Betrachter berührt und nachdenklich macht. Nachdenklich über das Alter und die Zeit, in der wir leben und arbeiten. Ein großartiges Bild…!
Das Foto zeigt die Ruhe des Umfeldes wirklich sehr geschickt. Das Murakami Zitat gefällt mir auch, aus welchem Buch ist es denn? Beste Grüße
Das Zitat kommt aus dem Murakami Buch „Südlich der Grenze, westlich der Sonne“, ich würde dringend empfehlen die Neuübersetzung von 2013 aus dem Japanischen zu lesen (DuMont Verlag)