Italo Calvino, Valdrana, Die Städte und die Augen: „Die Alten bauten Valdrada an die Ufer eines Sees, mit Häusern, ganz Veranda, eins über dem andern, und Hochstrassen, deren Balustraden auf das Wasser gehen. So sieht der Reisende, wenn er ankommt, zwei Städte: eine aufrechte über dem See und eine reflektierte umgekehrte. Kein Ding ist oder geschieht in dem einen Valdrada, das sich nicht im andern wiederholte, denn die Stadt wurde so angelegt, dass sich jeder ihrer Punkte in ihrem Spiegel reflektiert, […] . Die Einwohner von Valdrada wissen, dass alle ihre Handlungen die Handlung und ihr Spiegelbild zugleich sind […] und dieses Bewusstsein verbietet ihnen, sich auch nur einen einzigen Augenblick dem Zufall oder dem Vergessen hinzugeben. […] Die beiden Zwillingsstädte sind sich nicht gleich, weil nichts von dem, was in Valdrada ist oder geschieht, symmetrisch ist: Jedem Gesicht und jeder Geste antwortet aus dem Spiegel ein Gesicht oder eine Geste, die Punkt für Punkt umgekehrt sind. Beide Valdradas leben das eine für das andere, sehen sich dauernd in die Augen, doch sie lieben sich nicht.“ – Die unsichtbaren Städte
[LEICA M6 TTL, Carl Zeiss Planar 50mm f/2.0, Kodak Professional TriX 400]
… Und ich dachte, TRIEST sei die Stadt Italo Calvinos gewesen, wo er als Englischschüler von James Joyce lebte, von ihm protegiert und zur Veröffentlichung seiner Romane animiert wurde !?
Schön das es noch Leser gibt, die in der Literaturgeschichte bewandert sind. Aber eine Rückfrage sei mir doch gestattet. Auf was bezieht sich eigentlich Deine Aussage, da ich den Punkt, also eine Lokalisation der Autors während seiner Schaffenszeit und seiner Freundschaft zu Joyce, nicht mal ansatzweise erwähnt oder in Frage gestellt habe?
Interesting photo
Andrea