Architektonische Dekonstruktion – in diesem Fall vom Schloss Charlottenburg. Durch den für die Beleuchtung an der Gebäudewand im Innenhof angebrachten Spiegelball zerfällt das Spiegelbild, als repräsenatives Abbild der umgebenden Schlossarchitektur, in einen fragmentarischen Platzhalter. Die Ausrichtung jedes einzelnen Spiegelbildes, hervorgerufen durch die Krümmung der Kugel, verändert die optische Wahrnehmung des abgebildeten Raumes, nur peripher nimmt man die sonst so augenfällige und dominante Architektur war – man erkennt schemenhaft zwei Menschen im Nahbereich. Der gepflasterte Platz im Innenhof verliert an erkennbarer materieller Substanz in der Raumtiefe. Die Detaillierung des Objekt im Objektraum wird abhängig vom Brechungswinkel der jeweiligen Spiegelfragmente – ähnlich der fokalen Schärfentiefe eines Objektivs.
[Nikon S3 Y2K, Nikkor-S 50mm F/1.4, Kodak Professional TriX]