Kyocera Contax G2 mit 21mm f/2.8 Zeiss-Biogon, Aufstecksucher - © bildraum-f | fotografie

Im Jahr 1973 erwarb die Firma Kyocera von Carl Zeiss die Lizenz- und Markenrechte an dem Traditionsnamen Contax und stellte ab 1994 unter dem Namen das Kleinbild Messsucherkamera System Contax G her, im Jahr 2005 wurde gemeinsam mit der Marke die gesamten Kameraproduktion einzustellen. Insgesamt wurden aus der Serie nur 2 verschiedene Typen vertrieben, die G1 und G2, wibei 1996 die G1 durch die G2 ersetzt, diese zeichente sich durch erweiterte Bedienmöglichkeiten und einige verbesserte technische Merkmale auf. Es gab zu der Zeit nicht wenige Fotografen, die die Contax G2 als die “bessere” Leica bezeichneten. Einige zu der Zeit technische hervorragende Eigenschaften der aus Titan gefertigten Kamera sind: der schnelle Autofokus, TTL-Belichtungsmesser bei Blendenvorwahl sowie TTL-Blitzmessung sowie einem schnellen motorischen Filmtransport (bis zu 4 Bilder pro Sekunde).

Das G-System konntze mit 7 verschiedenen, technisch hervorragenden, Carl Zeiss AF-Objektiven mit dem proprietären G-Bajonett ausgestattet werden konnte – viele  Objektive werden bis heute aufgrund ihrer Abbildungsgüte und Qualität auf M-Bajonett umgerüstet oder an Micro 3/4 Kameras per Adapter verwendet. Folgende Objektive wurden für das Contax G-System hergestellt: Hologon 16mm f/8 mit Aufstecksucher, Biogon T* 21mm; f/2,8 ebenfalls mit Aufstecksucher, Biogon T* 28mm; f/2,8, Planar T* 35mm; f/2,0,  Planar T* 45mm; f/2,0, Sonnar T* 90mm; f/2,8 und ein Vario-Sonnar T* 35-70 mm; f/3,5-5,6  welches jedoch nur für die G2 verwendbar war. Das 16mm Hologon mit externen Sucher kostet heute ungefähr 1.500,00€, es gibt jedoch eine ausgesprochen interessante Alternative. Die Firma Zörk bietet zwei modifizierte Voigtländer Heliar-Objektive als preiswerten Ersatz für das seltene Hologon an, dabei handelt es das 12mm f/5.6 und das 15mm f/4.5 Superweitwinkel.
Das Contax-G System zeichnet sich besonders durch den riesigen Realbildsucher (90% Bildüberdeckung) aus, der entsprechend der Objektivbrennweite den Sucherausschnitt anpasst und die entstehende Parallaxenverschiebung im Nahbereich ausgleicht. Lediglich bei dem 28mm Objektiven ist eine leichte tonnenförmige Verzerrung und bei dem 90mm Teleobjektiv eine minimale kissenförmige Verzerrung im Sucher wahrnehmbar. Ich glaube das neben der Contax nur noch die Konica Hexar AF zur Korrektur der Parallaxenverschiebung im Nahbereich im visuellen Sucherfeld fähig ist.
Der Kameraverschluss besteht aus einer einem vertikalen Schlitzverschluss, der aus grauen Titanlamellen besteht, der wiederum gleichzeitige die Reflektionsebene der mittenbetonte integrale TTL-Belichtungsmessung ist. Die Bandbreite der Verschlusszeiten reicht von 4 sec bis 1/4000 sec und im “bracket mode” sogar con 16 sec bis 1/6000 sec. Im Verschlusszeitenmodus “B” zählt ein (unbeleuchteter !) Counter im oben liegenden LCD-Display die Sekunden.
Der integrierte Autofokus besteht aus einem zweistufigen System, einem extrem schnellen Infrarotsystem und einem passiven präzisen AF-System. Das System arbeite meistens problemlos, jedoch bei Gegenlicht oder kontrastreichen Sujets greift der AF-Lock nicht immer auf Anhieb. Ein wirklich praktische Eigenschaft, zum schnellen Fotografieren, ist der zusätzliche AF-Button auf der Kamerarückseite, der die AF-Speicherung unabhängig von der Belichtungsmessung ermöglicht. Die Contax G2 kann aber auch manuell Fokussiert werden, aber mal ehrlich – das mit Indexfinger zu betätigende Einstellrädchen auf der Kameravorderseite (von alten originalen Contax Kameras der 30er Jahre entlehnte) ist nahezu unbrauchbar, selbst wenn das  präzise AF-System die gemessene Entfernung im LCD- Sucherdisplay anzeigt. Die Kamera verfügt über keinen Schnittbild-Entfernungsmesser, daher gibt es keine direkte Möglichkeit der manuellen Entfernungskontrolle.

Jede Kamera hat seine Vorteile und Nachteile, die der Contax wären: Wenn die Batterie erst mal leer ist funktioniert überhaupt gar nichts mehr – die Batterieanzeige ist ungenau und eine Warnanzeige existiert erst gar nicht, zudem frisst die Kamera geradezu Batterien. Auch muss die Funktionalität des manuellen Fokus eher als negativ eingeschätzt werden.  
Zu den Preisen (Händlerpreise nicht unbedingt Online-Auktionen):  Gebrauchte und gut erhaltene G1 ohne Objektive kosten zwischen 250,00 – 350,00€, für eine G2 ohne Objektive müssen inzwischen um die 550,00€ gezahlt werden (sollte es sich um eine seltener schwarze  Ausführung handeln, müssen nochmals gut 25% Aufschlag bedacht werden). Ein komplettes Contax G2 Systems mit 21mm und Aufstecksucher, 45mm und 90mm, aller Gegenlichtblenden, Objektivdeckel und Taschen, sowie TLA-200 Blitz und Anleitungen im “mint” Zustand ist um die 1.350,00 – 1.750,00€ zu bekommen. Mit dem Einführung der 3/4-Adapter sind die Preise für die Zeiss Contax Objektive in den letzten 2 Jahren allerdings kontinuierlich gestiegen, daß gilt vor allem für das 21mm Biogon. Nachdem Kyocera kein Service mehr für die Contax Kameras anbietet, werden Reparaturen durch die Tritec GmbH (Kolpingstraße 5, D-38159 Vechelde, Tel.: +49.(0)5302 9181-0, Fax: +49(0)5302 9181-49,Mail: info(at)tritec-service.de, www.tritec-service.de) ausgeführ, jedoch nur noch für Kameragehäuse – keine Objektive und ja, es gibt immer noch genug Ersatzteile:

Und zu guter Letzt hinterlege ich hier die deutschen Anleitungen für die Contax G2, den TLA-200 Blitz, zwei informative G-System Broschüren (nur der Vollständigkeit halber) sowie die technischen Datenblätter der zugehörigen Zeiss Objektive. Und falls jemand noch die Liste der sog. programmierbaren “Individual-Funktionen” sucht, auf der Seite von “Ken Rockwell” ist der Aufkleber der einzelnen Funktionen zu finden, den man sich dann ggf. auf die Unterseite der Kamera kleben kann.

Contax G-Serie
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Contax TLA-Blitz
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Zeiss Objektive für Contax G
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