Direkt an der Spree, in der ehemaligen Luisenstadt im Bezirk Mitte, steht auf einem rund 11.000,00 Quadratmeter großen Industrieareal die denkmalgeschützte Bauruine der ehemaligen Eisfabrik Berlin. In ihrer Form die einzige erhaltene Eisfabrik in ganz Deutschland. Zwischen 1913/14 errichtete die Firma Linde den Komplex und der bis zu dessen Schließung 1995 von der Norddeutsche Eiswerke AG betrieben wurde. Seitdem verfällt die Anlage in einem erschreckenden Umfang, so dass man wohl der TLG als Verwertunggesellschaft der Immobilien unterstellen muss, dass sie kein Interesse am Erhalt der Anlage hat, den seit dem Produktionstop im Jar 1995 verfällt die Anlage und ist dem ungezügelten Vandalismus preisgegeben. Mitte 2010 begann die TLG mit dem technischen Rückbau des bis dato ältesten erhaltenen Hochkühlhäusern in Europa. Mittlerweile wird auch wieder laut über einen Abriss der restlichen Anlage nachgedacht, allein das alte Wohnhaus an der Köpenicker Straße sollte erhalten und saniert werden. Offensichtlich soll hier Platz für lukrative, hochwertige sowie hochpreisige Wohn- und Geschäftsgebäude geschafft werden – wie immer. Während der Sommermonate wird jedoch das gesamte Areal, aber vor allem das alte Maschinenhaus, von jeder Menge Jugendlichen aus dem gebiet Mitte und Kruezberg-Fiedrichsain in Besitz genommen, die vom Dach aus den Blick über die Spree genießen, in den Räumen an jeder Menge obskurere Kunstaktionen basteln und/oder sich einfach nur am gute Wetter erfreuen. [Ach, wie immer ist der Aufenthalt im Gebiet/Gebäude verboten, ehrlicherweise muss man aber auch sagen, daß der Zugang aber auch nicht wirklich gesichert ist.] Auf jeden Fall ist die alte Eisfabrik alles andere als eine alte Industrieruine, die zum Abriss freigegeben ist, vielmehr ist hier ein urbaner Raum außerhalb der konsumorientierten Freizeitindustrie entstanden, der wirklich erhaltenswert ist.
[Zeiss ZM, Zeiss Tessar 85mm f/4.0, Kodak Professional TriX]