„I cannot but conclude the bulk of your natives to be, the most pernicious race of little odious vermin, that nature ever suffered to crawl upon the surface of the earth.“ – Jonathan Swift, Gulliver’s Travels, 1726
Diese Art gigantische Paste-Up Kunst sieht man in der Berliner Mitte in den letzten Monaten verstärkt, wer dahinter steckt und ob es sich um ein kommerzielles Projekt handelt ist mir nicht klar (Nachtrag 10.2013 – Mittlerweile bin ich hinsichtlich des Künstlers und dessen Motiv schlauer, der französische Street-Art Künstler JR zeichnet sich verantwortlich für das Projekt mit dem Namen „wrinkles of the city“. Später dazu mehr!) Thematisch handelt es sich immer um im weitesten Sinne Portraitaufnahmen eines oder mehrere älteren Herren, wobei der Abbildungs- und Betrachtungs- abstand mal von einen Detail des Auges bis hin zu Ganzkörperaufnahme variiert. Auch ist mir völlig schleierhaft, wie die Künstler es schaffen diese riesigen Lappen (ca. 12.00 m Höhe) innerhalb einer oder nur weniger Nächte auf die Fassaden kleben. Das eigentlich interessante an dieser Kunstform ist, dass sie sich innerhalb der Grauzone der Gesetzgebung bewegt, es liegt generell keine illegale Handlung vor, da sich die Plakate zumeist rückstandslos entfernen lassen. Wie sich das mit solchen “riesigen” Paste-Up verhält mag ich nicht beurteilen, aber über das “normale” plakatieren geht das weit hinaus. Nichtsdestoweniger erinnert mich dieses Bild schwer an Jonathan Swifts „Gullivers Reisen“, wie dieser die Einwohner Liliputs inspiziert.
[Zeiss Ikon ZM, Carl Zeiss Planar T* 50mm f/2, Illford FP4 Plus]
Bin heute erst auf diese Seite aufmerksam geworden, deshalb die verspätete Frage:
Wo genau wurde das Bild aufgenommen, und ist das „Plakat“, wegen seines temporätren Charakters, überhaupt noch vorhanden?
Hallo Wolfram, das Bild ist Anfang September in Berlin Mitte, genauer am nördlichen Ende der Gipsstrasse Ecke Auguststraße in Richtung der Kleinen Auguststraße aufgenommen worden. Ich muß Dich aber leider entäuschen, ich war vor rund 7 Tagen nochmals vor Ort und ein überwiegender Großteil der Past-Up Collage ist verschwunden. (In Berlin sind noch rund 12 weitere Kunstwerke des Künstlerkolletivs JR in einem deutlich besseren Zustand zu finden, siehe >>HIER< <)
Hallo Tom,
vielen Dank, und besonders für den Link.