Struktur des tragenden Raumfachwerks, mit Glasschwertern, der Südlichen Glasfassade am Hauptbahnhof Berlin - © bildraum-f | fotografieInnerhalb der gesamtheit der fotografischen bildsysteme nehmen die strukturbilder, neben den abbildern und dem sinnbildern (nach SCHMOLL) eine besonder stellung ein. Die abwesenheit einer gegenstandsbezogenen bildwelt bei gleichzeitiger wiedergabe einer aussŸerbildlichen wirklichkeit kennzeichnen eine eigentsändige “bild-struktur-bilder”. Basierend auf neuen zeichnen und regeln. Deren augenmerk liegt auf der selbstreferenz im mediellen kontext – auf der “sichtbarkeit des bildes” (WIESING). Durch die prozessuale erweiterung des “sehens” kommt es zu einer inversion des “sehendend” blickes. Wobei die kamera nicht mehr bilder “aufnimmt”, sondern diese in einem neuen kontext wiedergibt, und sich dabiei von einem deskriptiven zu einem generativen darstellungs system wandelt, die sich als “sui generis” darstellen. Der codierte mediale charakter tritt hinter eine neue qualität des “sich selbst” zurück, enstandem aus dem verhaltnis des abbildes zu dem photophoben material. “Es ging um das fotografische “per se”, um seine eigengesetzlichkeit, um eine fotografie der fotografie. In der semiotischen terminologie sind ihre ergebnisse anzeichen, sichttbare hinweise auf ein geschehen, mehr nicht. Und tatsächlich entstehen hier “schwierige” bilder, … konstrukte, (die) nicht einfach zu verstehen (sind). “ (JÄGER) Gleichzeitig verweisen diese konstrukte auf einen uübersehbaren und unlesbaren kausalen zusammenhang, zwischen den sichtbaren bildzeichen mit dem im verborgenen liegenden fotografischen prozess. Die invasion in die inneren verhältniss der bildgegenstände und dem ausschöpfen der latenten bildpotenziale wird zum thematischen zentrum der strukturbilder. Notwendigerweise werden dabei ureigenen eigenschaften, wie “ikonik” und “symbolik” abstrahiert und dadurch die fotografie auf ihre fundamentale eigenschaft reduziert. Strukturbilder produzieren immer eine hintergründige spur (STIEGLER), als unübesehbares zeichen ür die existenz einer eigenen bildkultur bzw. bilduniversum: eine kunst des apparativen bildes (FLUSSER).

[Aufnahme: Glasfassade mit  Glasschwerter im Raumfachwerkverband an der südlichen Fassade des Hauptbahnhof Berlins; Nikon FE, Nikon Mikkor 85mm 1:1.4 AI-€‹s, Kodak  E100G]